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Hochzeit fotografieren – die ultimativen Tipps

Als Hochzeitsfotografin durfte ich bereits mehr als 200 Hochzeiten begleiten. Lass dir sagen, es ist der schönste Beruf der Welt! Du träumst davon oder du stehst schon kurz davor deine erste Hochzeit zu fotografieren? Dann habe ich in diesem Blogpost Tipps für dich zusammengefasst.

Verantwortung als Hochzeitsfotograf

Vorab möchte ich betonen, dass eine Hochzeit für viele Menschen ein sehr wichtiger Tag im Leben ist. Ein Tag, an dem sie sich noch lange Zeit erinnern möchten und werden. Die entstandenen Bilder werden sie noch jahrelang ansehen. Außerdem gibt es an so einem Hochzeitstag viele Momente, die nur ein einziges Mal passieren und dann perfekt abgelichtet werden müssen (zum Beispiel der Ringwechsel, Kuss, Auszug, Eröffnungstanz…). Sei dir der Verantwortung bewusst! Es reicht nicht eine gute Kamera zu besitzen. Du musst diese bedienen können und auch mit schwierigen Lichtsituationen klarkommen. Außerdem bündelt eine Hochzeit viele Arten der Fotografie. Du musst sowohl Stärken haben beim Posing, Reportagefotografie beherrschen, Gruppenbilder machen, Produkte in Szene setzen, mit Blitz arbeiten können etc.

Hochzeitsfotografie ist so viel mehr als eine gute Kamera

Eheversprechen alte Spinnerei in Kolbermoor

INHALT

Hochzeit fotografieren – so kommst du an Kunden

Du bist neu in der Hochzeitsbranche und auf der Suche nach Kunden? Viele Fotografen starten damit Freunde und Familie zu fotografieren. Im ersten Schritt musst du dir ein Portfolio aufbauen. Dies kannst du machen, indem du einen erfahrenen Fotografen als Second Shooter begleitest, durch Freunde und Bekannte oder auch durch Styled Shoots. Mehr dazu erfährst du hier.

Tipps für Vorbereitung

Die Vorbereitung auf eine Hochzeit ist für mich sehr wichtig. Meine Tipps für die optimale Vorbereitung.

Kennenlernen

Lerne das Brautpaar vorab kennen, je besser ihr euch kennt, desto entspannter wird es. Frage dein Paar auch nach ihren Wünschen und Vorstellungen und hole so viele Details wie möglich ein. Triff dich auf jeden Fall auch persönlich mit dem Paar. Sollte das nicht möglich sein ist ein Videocall eine gute Alternative. 

Zeitplanung

Lass dich von deinem Brautpaar in die Zeitplanung integrieren. Notiere dir den Tagesablauf im Details sodass du genau weißt, wann was passiert. Lege auch fest, wann das Brautpaarshooting stattfinden soll, wann ein Gruppenbild und/oder Familienbilder gemacht werden. Wann ist der Eröffnungstanz geplant und wie sieht das Menü aus? Gibt es Timeslots für Spiele und Reden. Auch wichtig: Wie sind die Fahrzeiten? Wann geht die Sonne unter.

Kontakte & Adressen

Vorab solltest du dir auch alle Adressen (mit PLZ und Hausnummer!) geben lassen. Auch Notfallkontakte zu Trauzeugen sind hilfreich. Was, wenn du im Stau steckst und das Brautpaar nicht erreichst oder eine Reifenpanne hast etc. 

Shotlist & Wunschkonstellationen

Erstelle dir eine Shotlist mit allen wichtigen Einstellungen und Aufnahmen. Gehe den Tag durch und notiere dir alle Situationen, Dinge und notiere sie mit Aufnahmegröße und Besonderheit. Zum Beispiel:

Kirchliche Trauung:

  • Totale Kirche 
  • Dekoration Kirche Details
  • Kirchenheft Details
  • Gäste in der Kirche Totale
  • Kirche Gäste Portrait / Eltern & Trauzeugen & Geschwistern

Das ist sehr aufwendig aber eine gute Übung, damit du am Ende deine Must Have Shots hast. 

Ebenfalls lasse ich mir von meinem Brautpaar vorab alle Wunsch-Konstellationen für Gruppenbilder notieren. Dies ebenfalls so genau wie möglich. Außerdem sollen sie mir wichtige Personen aufschreiben, mit denen sie unbedingt ein gemeinsames Bild möchte. Bevor diese Listen nicht abgearbeitet sind, gehe ich nicht nach Hause. 

Equipment 

Lade schon ein paar Tage vorher alle Akkus und Batterien auf, formatiere genug Speicherkarten. Am Abend vor der Hochzeit reinige ich alle Objektive und die Kameras richte alles her, was ich mitnehmen möchte. Auch Ablaufplan und Adresse drucke ich mir aus. 

Getränke und Snacks sind sehr wichtig. Eine Hochzeit zu fotografieren ist sehr anstrengend und achte immer, dass du genug trinkst und isst. Auch wenn ich fürs Essen eingeplant bin habe ich immer Obst, Müsliriegel und ein paar Brote mit dabei sodass ich im Auto während der Fahrt kurz etwas essen kann. 

Ausrüstung & Equipment als Hochzeitsfotograf

Dieser Blogpost mit Tipps zum Fotografieren einer Hochzeit wäre nicht vollständig ohne das Thema Ausrüstung und Equipment. Info: Dieser Blogpost enthält Partner Links.

Hochzeitsfotograf-Equipment

Mein Equipment:

Praktisches Zubehör:

Bei der Ausrüstung ist es generell wichtig, dass du eine gute Kamera besitzt. Es muss eine 5000 Euro Kamera sein aber eben eine hochwertige Spiegelreflex oder Systemkamera. Ebenfalls solltest du verschiedene Brennweiten haben und wissen, wie man diese einsetzt. Mit dem 100mm fotografiere ich Details. Die Festbrennweiten (35 und 55mm) sind meine Objektive für Portraits und das Paarshooting. Wobei das 35mm generell mein Lieblingsobjektiv ist. Das Tamron mit seiner Zoom-Eigenschaft ist für mich unerlässlich bei Hochzeiten. Bei der Reportage bin ich dadurch flexibel. In der Kirche kann ich beispielsweise nicht ständig herumrennen. Durch den Zoom kann ich so mehr Blickwinkel einnehmen. Auf der Tanzfläche kann ich damit coole Blitzeffekte machen. Neben Kamera und Objektiven empfehle ich hochwertige Speicherkarten und genug Ersatzakkus. 

Hochzeit fotografieren meine Tipps für den Hochzeitstag

Nun kommen wir zum Hochzeitstag selbst. Dieser ist in der Regel ja in folgende Tagesordnungspunkte unterteilt: Getting Ready, First Look & Paarshooting, Trauung, Sektempfang, Tortenanschnitt, Eröffnungstanz, Abendessen, Party und dazwischen irgendwo auch noch Gruppenbilder/Familienbilder. 

Die jeweiligen Punkte detailliert auszuführen würde den Rahmen sprengen. Mit meinem Mentees bespreche ich diese Punkte immer im Details. Kennst du schon mein Mentoring Programm für Fotografen?

Quick Tipps für den Hochzeitstag

  • Getting Ready: Egal was ihr tut ist es von Vorteil, die Braut / den Bräutigam so nah wie möglich am Fenster zu platzieren. Scheue dich nicht davor störendes im Zimmer wegzuräumen.
  • First Look & Paarshooting: Es ist wichtig dem Paar beim First Look zu sagen, dass sie sich Zeit lassen können und sich einfach Zeit nehmen sollen den Partner anschauen. Versuche dem Paar weniger feste Posen zu geben und arbeite lieber mit Bewegungsabläufen. 
  • Trauung: Sei respektvoll und unauffällig. Wechsle deinen Standpunkt eher beim Singen und fotografiere beim Gebet nicht wild herum. 
  • Sektempfang: Beim Sektempfang und der Gratulation ist es wichtig keine Hemmungen zu haben auf Menschen zuzugehen und ihnen die Kamera ins Gesicht zu halten. Bei den Gratulationen gibt es auch oft die schönsten Emotionen
  • Tortenanschnitt: Beim Anschnitt der Hochzeitstorte muss man häufig den perfekten Standpunkt aus vielen mit Handy bewaffneten Gästen verteidigen. Mache klar, wer der Profi ist. Je nach Lichtsituation ist es jetzt auch schon nötig mit Blitz zu arbeiten.
  • Eröffnungstanz: In der Regel solltest du jetzt den Blitz herausholen. Ein entfesselter Blitz auf einem extra Stativ schafft mehr Tiefe im Bild. 
  • Abendessen: Beim Abendessen ist es auch für dich Zeit für eine Pause. Keiner wird gerne beim Essen fotografiert. Denke allerdings daran auch das schön angerichtete Teller zu fotografieren. Alles wofür deine Kunden Geld ausgeben sollte festgehalten werden. 
  • Party: Bilder auf der Tanzfläche machen richtig Spaß! Allerdings ist es Gewöhnungssache tanzenden Menschen mit der Kamera nahezukommen. Halte einfach drauf. Mit Blitz lassen sich jetzt tolle Effekte erzielen und das Bild wirkt dynamischer! 
  • Gruppen- & Familienbilder: Irgendwann im Laufe des Tages werdet ihr auch Gruppen- & Familienbilder einplanen. Viele Fotografen mögen diese Bilder nicht aber sie sind so wichtig. Achte hierbei auf die Details. Sitzt die Krawatte richtig? Hat Onkel Peter die Sonnenbrille noch auf oder das Bier in der Hand etc. Das sind die Bilder, die bei Mutti und Omi im Wohnzimmer stehen werden. Als Erinnerung sind sie am Ende für alle von unschätzbarem Wert. 

Zu diesem Teil könnte ich noch Wochen schreiben. Wenn ihr mehr wissen möchtet und das für euch interessant ist dann schicke mir doch einfach eine E-Mail oder komme in die Newsletter Family.

Tipps Hochzeit fotografieren

Auftreten & Benehmen am Hochzeitstag

Für mich ein wichtiger Punkt meiner Arbeitsphilosophie ist es professionell aufzutreten aber dennoch höflich zu sein. Bestimmt aber mit Charme. Auf einer Hochzeit gibt es meistens 30 potenzielle Kunden/Brautpaare. Sei hilfsbereit, weise die Dame darauf hin, dass ihr Etikett rausschaut, führe Smalltalk und feier mit. 

Meine persönlichen Guidelines

Unsichtbar aber immer zur Stelle

Sei unsichbar/unaffällig aber immer zur Stelle, wenn man dich braucht. Dränge dich nicht unnötig in den Vordergrund. Es geht hier nicht um dich. 

Hilfsbereitschaft

Sei stets bereit mit anzupacken, wenn jemand Hilfe braucht. Du hast noch etwas Zeit bis zum Getting Ready? Dann gehe ich gerne dem DJ oder den Trauzeugen zur Hand, schleppe Getränkekisten oder suche Onkel Karl.

Bestimmtheit

Sei bestimmt, wenn es darauf ankommt. Du bist der Profi und weißt, wie man gute Bilder bekommt. Auch wenn Onkel Bob 10x sagt, dass das doch in der Sonne viel besser aussieht. 

Teil der Hochzeitsgesellschaft

Egal wie groß die HZ Gesellschaft ist, du bist ein Teil davon. Daher füge ich mich ein, unterhalte mich am Tisch, tanze auch mal mit und verabschiede mich, wenn ich gehe. Wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin bin, ist mir das gelungen :D.

Flexibilität

Bei einer Hochzeit läuft nicht immer alles nach Plan. Wenn’s mal länger dauert oder das Paar die Begleitung spontan verlängern möchte, sei flexibel. 

Bildbearbeitung & Auslieferung

Du denkst, jetzt ist die größte Arbeit getan? Falsch gedacht. Nun gilt es erstmal die Bilder zu sichern. Tipp: die SD Karten lösche ich erst, wenn die Hochzeit beim Kunden ist. Außerdem speichere ich doppelt auf ein NAS System sowie eine externe Festplatte. Die Bildauswahl und Bearbeitung sind jetzt die zeitaufwendigste Arbeit eines Hochzeitsfotografen. 

Für die professionelle Bildbearbeitung sind Programme wie Adobe Photoshop und Adobe Lightroom unverzichtbar. Diese kannst du in der Adobe Cloud kostenpflichtig abonnieren. Ich verwende 90% Lightroom. Photoshop verwende ich nur für Bildretusche wie beispielsweise zum Entfernen von störenden Elementen im Hintergrund. 

Überlege dir wie du deinem Brautpaare die Hochzeitsbilder übergeben willst? Rein Online oder soll auch ein physisches Produkt mit in dein Angebot? Ich persönlich stelle meinen Paaren die Bildern wie folgt zur Verfügung:

  1. Pic-Time Onlinegalerie (mit dem Code TE2UME bekommst du einen Monat gratis)
  2. Hochwertige Box mit Abzügen & USB Stick

Nun heißt es: herzlichen Glückwunsch! Du hast deinen ersten Auftrags als HochzeitsfotografIn erfolgreich hinter dir. Ich hoffe meine Tipps für das Fotografieren deiner ersten Hochzeit waren für dich hilfreich. 

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Hochzeitsfotograf werden- so fotografierst du eine Hochzeit

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